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Personenverkehr

Zur Bestimmung der Anzahl der beförderten Reisenden wurden natürlich nicht die Passagiere an sich gezählt, sondern die ausgegebenen Fahrkarten. Retour-Tickets wurden dabei doppelt, also als zwei Reisende, berechnet. Unklar und in der Statistik nicht näher erläutert ist jedoch, wie die einzelnen Bahnen die Anzahl Fahrten von Abonnementsinhabern ermittelten bzw. schätzten.

Abonnemente (z.B. General-, Streckenabos oder auch «Arbeiterabonnemente» usw.) sowie Tickets zu verbilligten Preisen (z.B. für Pilger, Auswanderer oder Rundreisen) wurden von den meisten Bahnen schon vor 1868 angeboten. Diese Produkte waren jedoch von Bahn zu Bahn verschieden. Ab 1877 unterteilte die Statistik das Total der Fahrten nach «Einfache Fahrt», «Hin- und Rückfahrt» sowie «Fahrten zu ermässigten Taxen» (letztere inklusive Abonnemente). Diese Differenzierung entfiel ab 1912 aus der Statistik. Faktisch handelte es sich auch bei den Retour-Tickets um verbilligte Taxen, da die meisten Bahnen für diese einen distanzabhängigen Rabatt von zirka 20 Prozent oder auch mehr gewährten (gegenüber zwei einfachen Fahrten). In die Datenbank aufgenommen wurden die einfachen Fahrten und die Retourfahrten. Die Reisenden zu «ermässigten Taxen» lassen sich leicht berechnen, wenn man die Summe der einfachen und der Hin- und Rückfahrten vom Total der Fahrgäste subtrahiert.

Mit Ausnahme der Statistik 1873 wurde bis 1877 die Ausscheidung der Fahrten nach Klassen nicht absolut, sondern in Prozentzahlen angegeben. Die relativen Werte sind mit zwei Stellen hinter dem Komma allerdings recht exakt, weshalb uns eine Umrechnung in absolute Zahlen vertretbar schien. Rundungsabweichungen – beispielsweise im Vergleich zu Angaben in Geschäftsberichten – sind jedoch nicht ausgeschlossen.

Die zurückgelegten Personenkilometer wurden in der Statistik erst ab 1912 gesondert nach Klassen ausgewiesen. Einzig 1873 wurde einmal ein solcher Versuch gemacht, wobei aber nur rund die Hälfte der Bahnen entsprechende Angaben lieferten. In der Datenbank sind deshalb mit ganz wenigen Ausnahmen – z.B. vereinzelte Daten aus Geschäftsberichten oder anderen Quellen – die Zellen der Variablen zu den Personenkilometern nach Klassen leer (missing data). Eine Ausnahme bildet selbstverständlich die Einheitsklasse, da hier der Wert identisch ist mit dem Total der Personenkilometer. Letzteres dokumentierte die Statistik ab 1868 durchgehend, wobei zu einige Bahnen (z.B. zur Suisse-Occidentale) in den ersten Jahren darüber keine Informationen vorlagen.

Variablen

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