Albisgüetli-Bahn
Kürzel | AGB |
Bahntyp | Trambahn |
Betriebseröffnung | 1907-06-28 |
Mutiert | Ab 1925-07-07 Städtische Strassenbahn Zürich |
Daten vorhanden | ja |
Daten
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Allgemeine Bemerkungen
Die Kommentare sind bewusst kurz gehalten. Sie dienen in erster Linie dem Zweck, gewisse Daten oder auch Datenlücken verständlicher zu machen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Finanzzahlen fällt. Primäre Quelle bilden die Eisenbahnstatistik respektive die dortigen «Bemerkungen betreffend die einzelnen Bahnunternehmungen», die jeweils am Schluss der Bände stehen. Auf weitere Quellen- oder Literaturangaben wird verzichtet, obwohl solche teilweise mit eingeflossen sind. Die Kommentare sind der Einfachheit halber grundsätzlich in der Vergangenheitsform verfasst. Es heisst also beispielsweise: Bahn X «war» eine Aktiengesellschaft, auch wenn dies noch heute der Fall sein sollte.
Kommentar
Die 1907 eröffnete und von Anfang an elektrifizierte AGB war Eigentum einer Aktiengesellschaft. Sie erschloss in der Stadt Zürich ausgehend von der Giesshübelstrasse (Allmend) mit Anschluss an die Städtische Strassenbahn Zürich (StStZ) das Albisgütli. Die ganze Linie war einspurig. Die StStZ, welche die schwer defizitäre AGB 1925 übernahm, besorgte den Betrieb.
Die AGB führte ins unbebaute Grüne. Sie verdankte ihre Entstehung nur einem Zweck: sie sollte die Logistik und Versorgung des Eidgenössischen Schützenfestes sicherstellen, das 1907 auf dem Schiessplatz Albisgütli stattfand. Als Initianten traten Exponenten der Zürcher Schützengesellschaft auf, die mit der Organisation des Anlasses betraut war. Die Kapitalbeschaffung geschah mittles öffentlicher Zeichnung. Natürlich hofften die Geldgeber, dass die AGB auch nach dem Schützenfest für den Ausflugsverkehr interessant sein könnte, doch überschätzte man das Erfolgspotenzial der Bahn anfangs massiv. Nach dem erwartungsgemäss fulminanten Betriebsstart mit über 300'000 Reisenden 1907 präsentierte sich die Finanzlage der AGB nur noch düster. Mit Ausnahme der Jahre 1913 und 1920 lagen die Betriebsergebnisse stets im negativen Bereich. Schon ab 1908 verzichtete man auf den Winterbetrieb. 1913/14 musste die AGB diverse weitere Sparmassnahmen einleiten. Sie verkaufte unter anderem drei ihrer fünf Triebwagen an die StStZ und verminderte das Transportangebot (tägliche Züge) nochmals einschneidend. Durch die Veräusserung der Maschinen sanken 1914 dementsprechend die Baukosten. Ausserdem bezahlte die AGB aus dem Erlös ihre feste Anleihe von 40'000 Franken zurück. Diese war übrigens zinsfrei und wäre daher eher als rückzahlbare Subvention zu bezeichnen. Das alles half aber wenig angesichts der Tatsache, dass die AGB 1915 gerade noch 14'170 Reisende beförderte. 1913 waren es immerhin noch fast 58'000 Fahrgäste gewesen. Die Frequenzen der AGB waren generell stark abhängig von den (mehr oder weniger publikumswirksamen) Anlässen, die jeweils auf dem Schiessplatz Albisgütli stattfanden.
Die Baukosten der AGB bezifferten sich 1920 auf klar unterdurchschnittliche 135'400 Franken pro Bahnkilometer. Vor dem Verkauf der Triebwagen 1907 lagen sie indes mit 198'600 Franken auf einem deutlich höheren Niveau, wobei dem Rollmaterial, das 52 Prozent der Gesamtkosten ausmachte, eine völlig überdimensionierte Bedeutung zukam. Bemerkenswert ist schliesslich, dass die AGB für das benötigte Land nur gerade 113 Franken bezahlte.
Erwähnungen
Diese Bahn wird auch in den Kommentaren folgender Bahnen erwähnt: