Tramway de Bienne
Kürzel | TrB |
Bahntyp | Trambahn |
Betriebseröffnung | 1901-07-01 |
Betriebseinstellung | 1948-12-08 |
Daten vorhanden | ja |
Daten
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Allgemeine Bemerkungen
Die Kommentare sind bewusst kurz gehalten. Sie dienen in erster Linie dem Zweck, gewisse Daten oder auch Datenlücken verständlicher zu machen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Finanzzahlen fällt. Primäre Quelle bilden die Eisenbahnstatistik respektive die dortigen «Bemerkungen betreffend die einzelnen Bahnunternehmungen», die jeweils am Schluss der Bände stehen. Auf weitere Quellen- oder Literaturangaben wird verzichtet, obwohl solche teilweise mit eingeflossen sind. Die Kommentare sind der Einfachheit halber grundsätzlich in der Vergangenheitsform verfasst. Es heisst also beispielsweise: Bahn X «war» eine Aktiengesellschaft, auch wenn dies noch heute der Fall sein sollte.
Kommentar
Das TrB entstand im Juli 1901 aus dem Kauf der Pferdetramstrecke Bözingen–Biel–Nidau der vormaligen Compagnie générale des tramways suisses (TS respektive TSBi) durch die Gemeinde Biel. Der Kaufpreis betrug 170'000 Franken. Dem standen Baukosten von knapp 300'000 Franken gegenüber. Handänderungsverluste haben wir in diesem Fall keine in die Datenbank eingetragen, weil es sich um zwei nicht vergleichbare Bahnen handelte. Ohne das kommunale Engagement wäre das bis dahin nicht sehr lukrative Pferdetram eingestellt worden, da die Genfer Muttergesellschaft TS verkauft und aufgelöst wurde. Die Statistik verzeichnete das von der Stadt Biel für die Bahn aufgewendete Kapital als Aktienkapital, abgeführte Gewinne als Dividenden. 1913 kam ausgehend vom Bahnhof Biel die Zweiglinie nach Mett hinzu. Die TrB verkehrte durchgehend einspurig. Die Elektrifikation wurde bis 1902 abgeschlossen.
Am Streckenverlauf der TrB änderte sich zwar mit der Umstellung von Pferde- auf Elektrobetrieb nichts Wesentliches, trotzdem musste aber die Bahn – angefangen mit dem Umbau von Normal- auf Schmalspur – von Grund auf neu angelegt werden. 1901 wurden noch ausschliesslich Pferde eingesetzt. 1902 legten diese nach wie vor längere Wegstrecken zurück als die mittlerweile beschafften Maschinen (in der Datenbank steht beim Pferdebestand für das Jahr 1902 der Wert null; diese Zahl bezieht sich auf das Jahresende, das heisst, dass die TrB bis zum 31. Dezember sämtliche Tiere ausgemustert hatte). Trotz des Einsatzes von Maschinen schrumpften die Passagierzahlen 1902 wegen der diversen Betriebsbehinderungen während des Umbaus. Schon 1903, als keine Pferde mehr vorgespannt wurden, registrierte man aber mehr als doppelt so viele Reisende als im Jahr zuvor. Der Wachstumstrend hielt in der Folge an und gewann in der Kriegszeit sogar noch an Dynamik.
Bis 1913 waren die Betriebsergebnisse der TrB einigermassen zufriedenstellend respektive kostendeckend – viel mehr aber nicht. Mit der Netzerweiterung nach Mett musste das Anlagekapital 1913 erheblich aufgestockt werden, zumal man auch zusätzliches Rollmaterial benötigte. Ab 1914 schrieb die TrB rote Zahlen, wobei das Problem weniger bei den Einnahmen, sondern bei den Ausgaben lag, denn diese schnellten sprunghaft in die Höhe. Die Defizite hatte die öffentliche Hand zu tragen. Die Betriebssubventionen stammten primär von der Stadt Biel, ferner in viel geringerem Mass von der Gemeinde Nidau.
Die Baukosten des Pferdetrams hatten im Jahr 1900, also vor der Übernahme durch die Stadt, 64'200 Franken pro Bahnkilometer betragen. Nach der abgeschlossenen betrieblichen Umstellung 1903 bezifferten sich die gesamten Aufwendungen der TrB auf knapp 151'800 Franken pro Kilometer. Da die Länge der beiden Bahnen etwa identisch war, gibt diese Differenz einen ungefähren Eindruck der Kostenunterschiede zwischen einem Pferdetram und einer Anlage mit motorischer Traktion. Nach der Erweiterung Biel–Mett 1913 stiegen die Baukosten der TrB auf 166'500 Franken pro Kilometer. Die grössten Ausgabenposten stellten das Rollmaterial und der Oberbau dar, die 30 Prozent respektive 25 Prozent der Gesamtaufwendungen ausmachten. Kaum ins Gewicht fiel hingegen der Landerwerb mit einem Kostenanteil von nur gut 2 Prozent.
Die TrB stellte im Dezember 1948 den Betrieb ein.
Vergleiche auch den Kommentar zu den Tramways Suisses Bienne (TSBi).
Erwähnungen
Diese Bahn wird auch in den Kommentaren folgender Bahnen erwähnt: