Tramways de Neuchâtel
Kürzel | TN |
Bahntyp | Trambahn |
Betriebseröffnung | 1897-03-29 |
Mutiert | Ab 1971-09-24 Transports en commun de Neuchâtel |
Daten vorhanden | ja |
Daten
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Allgemeine Bemerkungen
Die Kommentare sind bewusst kurz gehalten. Sie dienen in erster Linie dem Zweck, gewisse Daten oder auch Datenlücken verständlicher zu machen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Finanzzahlen fällt. Primäre Quelle bilden die Eisenbahnstatistik respektive die dortigen «Bemerkungen betreffend die einzelnen Bahnunternehmungen», die jeweils am Schluss der Bände stehen. Auf weitere Quellen- oder Literaturangaben wird verzichtet, obwohl solche teilweise mit eingeflossen sind. Die Kommentare sind der Einfachheit halber grundsätzlich in der Vergangenheitsform verfasst. Es heisst also beispielsweise: Bahn X «war» eine Aktiengesellschaft, auch wenn dies noch heute der Fall sein sollte.
Kommentar
Die TN waren eine Aktiengesellschaft und entstanden 1897 aus der vormaligen Neuchâtel–St. Blaise-Bahn (NStB), welche 1894 als Pferdetram den Betrieb aufgenommen hatte. Mit der Neukonstituierung der Gesellschaft 1897, die mit einer massiven Kapitalaufstockung verbunden war, erfolgte zugleich die Elektrifikation und die Neubeschaffung von Rollmaterial. 1899 wurde die Linie von Neuchâtel bis nach Serrières verlängert. 1901 kam durch Fusion die Schmalspurbahn Neuchâtel–Boudry (NCB) hinzu. Deren Baukonto beliess man unverändert (keine Abschreibungen). 1906 übernahmen die TN zudem die Standseilbahn Ecluse–Plan (EP). Das Anlagekapital der EP wurde dabei von 250'000 auf 72'000 Franken herabgesetzt. Da die EP in den Baukosten der TN nicht enthalten ist, resultierte hier in der Datenbank auch kein Handänderungsverlust (dieser ist bei der EP verzeichnet). In der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung der TN ist die EP jedoch mit eingeschlossen. Im Anleihekapital der TN war ein verzinsliches Darlehen des Kantons Neuenburg von knapp 244'000 inbegriffen. Ferner fungierte in der Bilanz der TN als «Nebengeschäft» eine Immobilie mit einem Buchwert von 30'000 Franken.
Die TN waren halb urbane Trambahn, halb Regionalbahn. Verglichen mit anderen städtischen Strassenbahnen war die Verkehrsdichte mit rund 100 bis 120 Zügen pro Tag eher gering. Die Zahl der Reisenden stieg bis 1913 einigermassen kontinuierlich an und überschritt 1912 erstmals die Grenze von 5 Millionen. Ähnlich verhielt es sich mit den Einnahmen. Der Ausbruch des Weltkriegs 1914 hinterliess zwar deutliche Spuren, dies aber nur kurzfristig und nicht in dramatischem Ausmass. Ab 1916 zogen die Einnahmen wieder stark an. Gleiches galt zwar ebenso für die Betriebsausgaben, doch in abgeschwächter Form, was sich günstig auf die operativen Gewinne auswirkte. 1920 erzielten die TN mit einem Überschuss von 366'000 Franken das bislang beste Betriebsergebnis ihrer Geschichte. Ab 1897 lagen die Resultate aus dem Transportgeschäft stets im positiven Bereich. Ab 1898 schütteten die TN alljährlich eine Dividende aus, die 1920 das Maximum von 6 Prozent des Aktienkapitalwerts erreichte. Ihre Anleihegelder konnten die TN ab 1906 Schritt für Schritt abbauen und gleichzeitg ihr Rückstellungskonto alimentieren. Die Baukosten waren 1920 unter anderem wegen der Schuldentilgungen, die beispielsweise im Jahr 1920 fast 44'000 Franken betrugen, deutlich höher als das Anlagekapital.
Die Baukosten der TN bezifferten sich 1920 auf 3.44 Mio. Franken oder auf sehr moderate 127'700 Franken pro Bahnkilometer. Die grösste Veränderung auf dem Baukonto trat 1901 im Zug der Fusion mit der NCB ein. Die wesentlichsten Kostenpunkte der TN stellten das Rollmaterial und der Oberbau dar, die je gut 24 Prozent des Gesamtaufwands auf sich vereinigten. Verhältnismässig teuer war bei den TN der Unterbau mit einem Kostenanteil von über 15 Prozent. Darin spiegelt sich der Umstand, dass die TN nicht nur die Stadt, sondern auch das Umland bedienten. Bei Normal- oder Schmalspurbahnen wie der NCB fiel der Unterbau finanziell stärker ins Gewicht als bei Tramunternehmen.
Vergleiche auch die Kommentare zur Neuchâtel–St. Blaise-Bahn (NStB) und zur Neuchâtel–Boudry-Bahn (NCB) sowie zur Standseilbahn Ecluse–Plan (EP).
Erwähnungen
Diese Bahn wird auch in den Kommentaren folgender Bahnen erwähnt: